Hier werden Missstände beschrieben, die demnächst durch einen Konsens im FahrRat Tempelhof Schöneberg behoben werden müssen.
Hinweise darauf findet man über Twitter. Auf einigen Seiten kann man eigene Eingaben machen, z.B. auf Feedback

Sonntag, 6. März 2016

Umgehung des Tempelhofer und Mariendorfer Damms

Wer im Süden Berlins Fahrrad fährt, nennt als Hauptärgernis meistens den Tempelhofer und Mariendorfer Damm. Dort stauen sich die Fahrzeuge, davon viele LKWs, es fehlen Fahrradwege oder -Spuren, die wenigen Vorbeifahrstreifen sind zu kurz und die Abgaswerte liegen regelmäßig über den EU-Grenzwerten.

Aus diesem Grund fordert das Kinder- und Jugendparlament alle paar Jahre wieder einen Fahrradweg dort, denn immer wieder kommen auch Jugendliche dort unter die Räder und eine Jugendliche verlor auf dem Tempelhofer Damm ihr Leben.

Eine Umfrage auf der Regionalkonferenz 2014 hat jedoch ergeben, dass sich die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer eine Route abseits der Hauptstraßen wünschen. Die Bundesstraße 96 kann jedoch nicht vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg umgeplant werden, sondern müsste zwei Verwaltungsebenen höher behandelt werden.

Grobplanungen der Umgehungen für Te- und Ma-Damm

Jetzt haben sich ADFC und BUND die Feinplanung einer Fahrrad-Umgehung von Te- und Ma-Damm begonnen. Sie wird sich ungefähr nach den groben grünen und blauen Linien im obigen Bild richten. Ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg fordert ebenfalls "die Verbesserung der Nutzbarkeit des westlich und östlich anschließenden Nebenstraßennetzes (Asphaltierung von Pflasterstrecken, Öffnung von Durchfahrmöglichkeiten in Grünanlagen, etc.)"


Wo kann man auf dem Fahrrad eine Umgehung finden?

Hier folgen ein paar Lösungsvorschläge:

Velorouten als weiträumige Umgehung


Das Bezirksamt hat auf den Antrag des Kinder- und Jugendparlaments geantwortet, er sei "durch Verwaltungshandeln erledigt", weil vom FahrRat Nebenrouten geplant worden seien. Diese bedeuten für ein Fahrrad jedoch in Mariendorf so große Umwege vom direkten Weg, dass sie nicht praktikabel sind:

Velorouten als Umgehung des Te- und Ma-Damms

Umgehung des Te-Damms

Im Nordwesten gibt es bereits seit den neunziger Jahren eine prämierte Planung über Velorouten, die vom Bezirksamt jedoch nicht umgesetzt wurde. Hier wäre die Asphaltierung der Nebenstraßen nötig. Auch die Forderung des Senats in der Radverkehrsstrategie von 2004 und 2006 ist auf taube Ohren gestoßen.
Umgehungen im Nordosten und Nordwesten

Im Nordosten wäre es nötig, eine Route durch den Franckepark für den Radverkehr freizugeben. Diese Lösung ist bereits vor etlichen Jahren vom FahrRat gefordert und diskutiert worden. Die anderen Straßen dieser Route haben eine gute Qualität.

Umgehung des Ma-Damms

Das größte Hindernis liegt im Südwesten, weil die Route durch Privatgelände führen oder der Autoverkehr auf der Rathausstraße eingeschränkt werden müsste.

Umgehung im Südosten und Südwesten

Deshalb ist eine Lösung für den Südosten bedeutend wichtiger, weil nur die Freigabe für Fahrräder auf einem einzigen Weg durch den Mariendorfer Volkspark entlang der grünen Linie erforderlich wäre.


Fragliche juristische Gegenargumente

Das zuständige Grünflächenamt weigert sich jedoch, seine Verpflichtung gemäß dem Grünanlagengesetz zu erfüllen, "Flächen für entsprechende Nutzungen in angemessenem Umfang auszuweisen", mit dem alleinigen Hinweis auf den dortigen Denkmalschutz. Für keinen andereren Bezirk ist das ein Hinderungsgrund. Der Rechtsreferent des Bundesverbandes des ADFC hat diese Argumentation bereits als unzureichend zurückgewiesen.

Eine genaue Darstellung der juristischen Situation findet man auf der Internet-Seite des ADFC.

Die Kartengrundlagen wurden uns freundlicherweise von Tilo Schütz, OpenStreetMap und GoogleMaps zur Verfügung gestellt.

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